Transplantation
Gesundheitspolitik

Spanien bietet der EU sein Transplant-Knowhow

La Moncloa

15. Nov. 2023 · 3 Min. Lesezeit

Der amtierende spanische Gesundheitsminister José Miñones hat der Europäischen Union das Wissen, die Chancen für die Zukunft und die bewährten Verfahren angeboten, die das spanische Transplantationsmodell zu einem weltweiten Vorbild gemacht haben, mit dem Ziel, der EU ein qualitativ hochwertiges Transplantationsnetzwerk zu bieten. Dies betonte er in seiner Rede bei der Abschlussveranstaltung des "Santander Transplant Summit 2023", das am 9. und 10. November 2023 in Santander stattfand.

José Miñones erinnerte daran, dass Spanien im Jahr 2022 mit einer Rate von 47 Spendern pro Million Einwohner weltweit führend bei der Organspende war und dass die Nationale Transplantationsorganisation (Organización Nacional de Trasplantes - ONT) zu einer internationalen Referenzorganisation geworden ist, die über ein eigenes Budget und Unterstützung verfügt, um die Spende von Verstorbenen zu maximieren, lebende Spender:innen zu schützen und einen gerechten Zugang zu Therapien zu gewährleisten.

Das ONT leistet zudem "grundlegende Arbeit" bei der Koordinierung des gesamten nationalen Netzwerks für Organ-, Gewebe- und Zellspenden und -transplantationen in Spanien.

Laut Miñones spielen "Spende und Transplantation eine führende Rolle" auf der politischen Agenda der spanischen Regierung.

SoHO-Verordnung und nächste WHO-Versammlung

Der amtierende Gesundheitsminister ermutigte die EU-Mitgliedstaaten, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass Spende- und Transplantationsprogramme einen hohen Stellenwert auf der Gesundheitsagenda einnehmen und dass ein Konsens über die globalen Ziele für das nächste Jahrzehnt erzielt wird.

Er bekräftigte auch das Engagement der spanischen Regierung, in den einschlägigen internationalen Gremien und Foren weiterhin Instrumente, Projekte, Initiativen und Empfehlungen einzubringen, die der Verwirklichung gemeinsamer Ziele im Bereich der Organspende und -transplantation dienen.

In diesem Zusammenhang kündigte er an, dass Spanien bei der nächsten Versammlung der World Health Assembly (WHA) einen Vorschlag für eine Resolution zu Transplantationen einbringen werde, um sicherzustellen, dass Transplantationen weiterhin einen wichtigen Platz in der globalen Gesundheitspolitik einnehmen.

Er zeigte sich auch zufrieden mit den Fortschritten, die während der spanischen EU-Ratspräsidentschaft auf europäischer Ebene im Bereich der Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Substanzen menschlichen Ursprungs (SoHO) erzielt wurden. Der Minister erinnerte daran, dass man sich bereits auf eine allgemeine Ausrichtung geeinigt habe, die noch in dieser Legislaturperiode zur Einleitung der Trilogie führen werde.

Der Vorschlag, so Miñones, schaffe ein neues europäisches Informationssystem, das an die digitalen Technologien angepasst sei und neue Strukturen wie Melde- und Registrierungsplattformen mit sich bringe, die für die Überwachung und Kontrolle der Funktionsweise der teilnehmenden Zentren von großer Bedeutung seien.

"Es ist eine große Herausforderung, der sich Spanien verpflichtet hat, während unserer Ratspräsidentschaft eine gemeinsame Regelung für die EU-27 zu schaffen, indem wir eine Einigung über die allgemeinen Leitlinien erzielen. Ein Ziel, das gut vorankommt", betonte Miñones.

Das Engagement Spaniens in diesem Bereich zeigt sich in einem Memorandum of Understanding (MoU) mit der World Health Assembly (WHA), das seit 2005 jährlich erneuert wird und die Bereitstellung von Mitteln vorsieht, " die unsere Unterstützung für die Ausweitung der Transplantationstherapie auf internationaler Ebene demonstriert".

Anerkennung für die Solidarität und das Engagement Kantabriens

Der Gesundheitsminister betonte das gute Funktionieren des Organspendeprogramms in Kantabrien, das im achten Jahr in Folge auf nationaler Ebene mit 82,8 Organspender:innen pro eine Million Einwohner fast doppelt so hoch ist wie der spanische Durchschnitt.

"Die Menschen in Kantabrien sind ein Beispiel für Professionalität bei der Entwicklung des komplexen Prozesses der Organspende von Verstorbenen, ein echtes Vorbild für Solidarität und soziales Engagement", sagte Miñones.

An der Veranstaltung nahmen unter anderem die Regierungsvertreterin von Kantabrien, Ainoa Quiñones, die Präsidentin der Internationalen Transplantationsgesellschaft, Elmi Muller, der Präsident der Europäischen Gesellschaft für Organtransplantation, Gabriel Oniescu, und die Präsidentin der Nationalen Transplantationsorganisation, Beatriz Domínguez-Gil, teil.

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Konzeptpapier (PDF, spanisch/englisch)