Organspende

Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach zeichnet Kliniken aus

Bayerischer Ehrenpreis zur Förderung der Organspende verliehen

DSO

10. Juli 2024 · 4 Min. Lesezeit

Für ihr besonderes Engagement bei der Organspende wurden die drei Kliniken Aschaffenburg-Alzenau, Eichstätt und Kempten heute mit dem „Bayerischen Organspendepreis“ ausgezeichnet. Staatsministerin Judith Gerlach MdL überreichte die Preise gemeinsam mit Dr. Jutta Weiss, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) – Region Bayern, im Rahmen der 22. Jahrestagung der bayerischen Transplantationsbeauftragten in der Residenz in München.

Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach sagte: „In den heute geehrten Kliniken setzen sich Transplantationsbeauftragte, Ärztinnen, Ärzte und Pflegende in besonderer Weise für die Organspende ein. Damit engagieren sie sich für die Menschen auf der Warteliste, die dringend auf eine Transplantation hoffen. Diesen besonderen Einsatz und die Kultur der Organspende in den Kliniken würdigen wir mit dem Bayerischen Organspendepreis. Ich wünsche mir, dass viele Krankenhäuser diesen großartigen Beispielen folgen.“

Transplantationsbeauftragte

Den Transplantationsbeauftragten kommt eine besondere Rolle bei der Organspende zu. Ihre Aufgabe ist es, in ihrem Krankenhaus interne Richtlinien für den Fall einer Organspende zu erstellen und Kolleginnen und Kollegen regelmäßig zu informieren. In ihrer Verantwortung liegt es, die Voraussetzungen für eine mögliche Organspende zuverlässig zu erkennen. Das ist der erste und entscheidende Schritt im Prozess einer Organspende und damit auf dem Weg zu einer Transplantation.

Im Klinikum Aschaffenburg kümmern sich der hauptverantwortliche Transplantationsbeauftragte Christoph Rossmeier sowie die Transplantationsbeauftragten Christina Bösche, Nico Holzamer, Martin Otremba, Dr. Thomas Pollinger und Dr. Bettina Stürmer als Team um die Organspende.

Dr. Christian Schaal ist der hauptverantwortliche Transplantationsbeauftragte im Klinikum Kempten. Gemeinsam mit Oliver Götz ist er Ansprechpartner für alle Fragen zur Organspende im Klinikum.

Dr. Marinela Häusler-Sorescu ist die hauptverantwortliche Transplantationsbeauftragte für die Kliniken im Naturpark Altmühltal (Standorte Eichstätt und Kösching) gemeinsam mit den pflegerischen Beauftragten in der Klinik Eichstätt Christine Oschewski und Simone Loy. 

„Die Transplantationsbeauftragten sind unsere wichtigsten Ansprechpartner in den Kliniken. Gemeinsam mit ihnen und ihren Teams machen wir Organspenden möglich“, sagte Dr.  Jutta Weiss von der DSO. Sie betonte: „Voraussetzung dafür ist nicht nur eine große medizinische Kompetenz, sondern auch die emphatische Begleitung der Angehörigen von Organspendern.“

Judith Gerlach ergänzte: „Unser besonderer Dank gilt heute auch allen Menschen, die sich für die Organspende entschieden haben und damit schwerkranken Patientinnen und Patienten die Chance auf eine Transplantation gegeben haben.“ Sie appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, sich mit dem Thema Organspende zu beschäftigen und zu Lebzeiten eine eigene Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren. Dabei verwies sie auch auf die Unterstützung Bayerns für die Initiative zur Einführung der Widerspruchslösung im Bundesrat.

Verleihung des Bayerischen Ehrenpreises zur Förderung der Organspende

Die Empfänger des Bayerischen Ehrenpreises zur Förderung der Organspende setzen sich dafür ein, dass das Thema Organspende in den Fokus der Gesellschaft rückt. Ausgezeichnet wurden Prof. Dr. Matthias Anthuber, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Augsburg, gemeinsam mit Katja Mayer von der km Sport-Agentur aus Augsburg, die das Organisationsteam des DGCH Organspendelaufs leitet. Der Lauf geht auf eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) zurück und fand in diesem Jahr bereits zum 13. Mal statt.

In der DSO-Region Bayern warten derzeit rund 1.200 Menschen auf eine dringend notwendige Transplantation. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es im Freistaat 70 Organspender, im selben Vergleichszeitraum 2023 waren es 63. Im gesamten vergangenen Jahr spendeten in Bayern 126 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe. 2022 lag diese Zahl bei 128.

Die Vergabe des Bayerischen Organspendepreises erfolgt durch den Fachbeirat der DSO-Region Bayern. Dieser setzt sich zusammen aus Vertretern der regionalen Transplantationszentren, der Landesärztekammer, der gesetzlichen Krankenversicherer und der Krankenhäuser der Region sowie des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention.

Vorrangiges Kriterium für die Auszeichnung ist nicht die realisierte Anzahl an Organspenden, sondern vielmehr das Engagement für die Organspende. Dazu zählen insbesondere die Unterstützung der Transplantationsbeauftragten durch die Klinikleitungen, die Fortbildung des Klinikpersonals sowie die Erarbeitung von Leitlinien und Verfahrensschritten für den Fall einer Organspende.