Rechtsextreme Gruppierungen in Deutschland führen gezielte Desinformationskampagnen gegen die Organspende durch, berichtet auch die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. In dem heute veröffentlichten Artikel „Mord im OP: Rechtsextreme machen gegen Organspenden mobil“ heißt es, diese Gruppierungen säten mit falschen Behauptungen über die Praxis und Ethik der Organspende Misstrauen in der Bevölkerung. Vor allem über soziale Medien verbreiten sie ihre Botschaften und schüren Ängste. Dass vor allem reale Gruppierungen, aber auch Parteien wie die AfD in Deutschland gerne falsche Informationen über die Organspende verbreiten, ist leider kein neues Phänomen.
„Die wollen natürlich verdienen“, heißt es etwa in den Gruppen. Gerne wird auch von „Mord im OP“ gesprochen - so jedenfalls auf der FPÖ-nahen Plattform A1.
Die Verbreitung von Fehlinformationen hat bereits Auswirkungen auf die öffentliche Meinung und könnte die ohnehin niedrige Zahl der Organspenden in Deutschland weiter reduzieren. Gesundheitsexpert:innen und Politiker:innen zeigen sich besorgt über diese Entwicklung und betonen die Notwendigkeit, der Desinformation entgegenzuwirken. Sie rufen dazu auf, sich aus verlässlichen Quellen zu informieren und die Bedeutung der Organspende für die Rettung von Menschenleben anzuerkennen.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) unterstützt in diesem Zusammenhang den Vorstoß für die Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende. Dies würde bedeuten, dass jede Bürgerin/jeder Bürger automatisch als Organspender gilt, es sei denn, er widerspricht ausdrücklich. Die DKG hofft, dass diese Regelung zu einer höheren Zahl von Organspenden führt und somit mehr Patienten geholfen werden kann.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Desinformationskampagnen ernsthafte Konsequenzen für das Gesundheitssystem und die Patient:innen haben können. Daher wird empfohlen, Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen und sich aktiv mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen.
Auch der gemeinnützige DIATRA Verlag setzt sich verstärkt gegen die Verbreitung von Falschinformationen ein und ruft in diesem Zusammenhang alle Fachgesellschaften und weitere Organisationen zur gemeinsamen Zusammenarbeit gegen diese Art von Fake News auf.