Aus der Redaktion

Könnt Ihr wirklich auf Euren DIATRA-Verlag verzichten?

Jetzt zählt Eure Unterstützung – drei Monate entscheiden

DIATRA-Redaktion

26. Sept. 2025 · 5 Min. Lesezeit

Der kleinste fachmedizinische und gemeinnützige Verlag Deutschlands steht am Point of no return. Nach 35 Jahren Arbeit für chronisch Erkrankte, ihre Angehörigen sowie das medizinische und pflegerische Fachpersonal steht der DIATRA-Verlag vor einer existenziellen Entscheidung. Unser langjähriges Motto „Aufgeben ist keine Alternative“ droht spätestens in drei Monaten ein Ende zu finden.

Ohne Eure sofortige Hilfe und eine substanzielle Unterstützung droht das Ende eines einzigartigen Mediums – Eures Mediums.

Unser unermüdlicher Einsatz unter extremen Bedingungen

Seit fast sechs Jahren tragen Agata Stark und Dennis M Stamm die Redaktion im Wesentlichen allein. Obwohl wir selbst nicht direkt betroffen sind, handeln wir aus Solidarität für chronisch Erkrankte.

Wir lieben unsere Arbeit, benötigen aber die entsprechenden Rahmenbedingungen!

Wir haben alle Aufgaben übernommen, die in vergleichbaren Fachredaktionen locker auf vier bis sechs Personen verteilt sind: Recherche, Redaktion, Kontakt zu Fachgesellschaften, Politik, Leser:innenbetreuung, Veranstaltungen, Anzeigenakquise, Pflege des Online-Portals und der Social-Media-Kanäle, Grafik – und noch vieles mehr.

Seit Jahrzehnten beliefern wir zudem einen großen Teil der Dialysestationen und Transplantationskliniken in Deutschland mit der Zeitschrift DIATRA kostenfrei – finanziert über Spenden –, um so möglichst viele Betroffene direkt zu erreichen.

Unsere Herausforderungen waren und sind extrem:

  • Lohnverzicht: Der Chefredakteur zahlte sich fünf Monate lang keinen Lohn aus, als die Corona-Pandemie die Einnahmen blockierte.
  • Minijob: Kurz nach Agata Starks Einstieg stellte unser größter Anzeigenkunde seine Aufträge ein, sodass sie monatelang nur auf Minijob-Basis beschäftigt war.
  • Privatopfer: Freizeit und Erholung gab es praktisch nicht – selbst im Urlaub haben wir weitergearbeitet.
  • Finanzielle Durststrecken: Massive Preiserhöhungen bei Papier und Druck sowie zurückgehende Anzeigen erschwerten DIATRAs Lage zusätzlich und erforderten kreative Maßnahmen.

Erst 2024 begann sich der finanzielle Rahmen leicht zu verbessern, sodass wir die Hoffnung hegten, uns eines Tages faire Löhne zu zahlen und eine dritte Person einzustellen, um die enorme Arbeitsbelastung abzuschwächen. Als Deadline dafür setzten wir uns das Ende 2025, wonach wir den Verlag unter den aktuellen Bedingungen nicht fortführen können und werden – es sei denn, ein Wunder geschieht.

Unsere politische Wirkung – faktenbasiert und kompromisslos

Unsere Fachzeitschriften werden in Bundestagsarbeitskreisen, im Bundesgesundheitsausschuss sowie in Ministerien als Referenz wahrgenommen.

Unsere Unabhängigkeit ermöglicht es uns, ehrlich und kritisch zu berichten. Unser Rat wurde bereits mehrfach bei Gesetzesentwürfen zum Transplantationsgesetz eingeholt.

Durch unsere Arbeit wurden manche Themen überhaupt erst öffentlich sichtbar und verließen die „Blase“ der chronisch Erkrankten, ihrer Angehörigen, Mediziner:innen und Pflegekräfte. Zum Beispiel wurden dank unserer Arbeit erstmals die offiziellen Zahlen der Menschen an der Dialyse in Deutschland sichtbar, ebenso die daraus entstehenden Kosten für das Gesundheitssystem oder auch die sozialen und psychischen Faktoren durch chronische Erkrankungen.

Ein kleiner Verlag mit großer Wirkung

Wir verbinden Themen der Nephrologie und Transplantation, die von vielen anderen als konkurrierend wahrgenommen werden, und legen den Finger in die Wunde bei Missständen im Gesundheitssystem, Rückgängen der Organspende und politischen Fehlentscheidungen. All das sind Themen, die von anderen Medien meist gemieden werden. Gleichzeitig liefern wir Orientierung für Patient:innen und praxisnahe Fachinformationen für Fachpersonal. Zudem schaffen wir Plattformen für Austausch und Vernetzung. All das tun wir stets im Sinne der chronisch Erkrankten. Das macht so nur DIATRA.

Wir vertreten Eure Stimmen: Chronisch Erkrankte, Angehörige, Mediziner:innen, Pflegende und Wissenschaftler:innen. Und das direkt bei den wichtigsten Entscheidungsträgern Deutschlands, ohne Maulkorb und ohne Vorgaben von außen. In der Öffentlichkeit und bei politischen Entscheidungsträgern sind Eure Stimmen vereinzelt schwach und kaum zu hören. Wir bringen alle Eure Stimmen zusammen und verleihen ihnen damit mehr Gewicht. Das macht so nur DIATRA.

Wir bauen Brücken zwischen Euren Patientenorganisationen, Fachgesellschaften und politischen Entscheidungsträgern. Für Euch haben wir ein Netzwerk auf Augenhöhe geschaffen, das einzigartig ist in der Gesundheitsbranche. Das macht so nur DIATRA.

Auch in einer Zeit zunehmender Polarisierung bleiben wir als Eure Instanz den höchsten journalistischen und demokratischen Werten treu. 

Meilensteine unserer Arbeit

In den letzten sechs Jahren seit der Verlagsübergabe an Dennis M Stamm haben wir neue Wege betreten, um Euch bestmöglichst zu informieren. Wir schufen mit DIATRA.de ein Service- und Nachrichtenportal, und das ohne die gängigen Paywall-Schranken für einen freien Zugang zu Gesundheitsinformationen.

Im Jahr 2022 riefen wir gemeinsam mit der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) als Schirmherrin einen Wettbewerb für ein einheitliches Symbol pro Organ- und Gewebespende ins Leben, um ein sichtbares Signal für Solidarität, Hoffnung und gesellschaftliche Verantwortung zu setzen.

Unsere Online-Videokonferenzen vernetzen auf Augenhöhe Betroffene, Angehörige, Healthcare Professionals, Fachgesellschaften und Politiker:innen, die gemeinsam Lösungen erarbeiteten. 

Nicht zuletzt stemmten wir das Mainzer Organ- & Gewebefestival mit einem innovativen Weg und kombinierten Informationen, Austausch, Kultur und Musik für alle.

Jetzt zählt Eure Unterstützung – drei Monate entscheiden

Was DIATRA im Moment dringend benötigt, ist Folgendes:

  • eine dauerhafte Förderung unserer Organisationsaufgaben statt einer projektbezogenen Förderung.
  • eine Schirmherrschaft sowie einen öffentlichen Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums.
  • mehr Anzeigeaufträge für unsere Publikationen DIATRA, DIATRA professional (und Newsletter) sowie für DIATRA.de.

Unsere letzte Hoffnung seid Ihr!

Pharmavertretende: Euch liegen chronisch Erkrankte am Herzen. Zögert daher nicht, uns mit Aufträgen zu unterstützen oder durch ein nicht projektgebundenes Sponsoring zum Fortbestand von DIATRA beizutragen.
Kontakt: redaktion@diatra.de

Healthcare Professionals: Wendet Euch an Fachgesellschaften, Ärztekammern und Politiker:innen und fragt nach, wie sie sicherstellen können, dass die Informationsarbeit von DIATRA weitergeführt wird – sei es durch eine Schirmherrschaft oder einen öffentlichen Auftrag.

Wir bitten Euch außerdem, Euch zahlreich an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Stefan Schwartze (www.patientenbeauftragter.de, E-Mail: patientenrechte@bmg.bund.de), sowie an weitere Bundestagsabgeordnete zu wenden, die sich aktiv für Verbesserungen des Transplantationsgesetzes und die Einführung der Widerspruchsregelung eingesetzt haben. Die meisten dieser Entscheidungsträger wissen um den Wert unserer Arbeit – jetzt liegt es in ihrer Hand, das Wunder möglich zu machen und den Fortbestand von DIATRA zu sichern.

Die nächsten drei Monate sind entscheidend. Jede Stimme von Euch, jede Initiative zählt – DIATRA benötigt jetzt konkrete finanzielle und strukturelle Unterstützung.

Gemeinsam können wir die Geschichte weiterschreiben, die vor 35 Jahren mit dem nierentransplantierten Gerhard Stroh begann, der aus Dankbarkeit DIATRA gründete. 

Agata Stark & Dennis M Stamm