Widerspruchsregelung zur Organspende: Neuer Vorstoß soll nach der Wahl kommen
DIATRA-Redaktion
12. Feb. 2025 · 2 Min. Lesezeit
DIATRA 1-2025
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Auch wenn es in der laufenden Legislatur nicht zu einer Reform der Organspendegesetzgebung gekommen ist, bleibt das Thema auf der politischen Tagesordnung. Die Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (SPD), Gitta Connemann (CDU), Armin Grau (Grüne), Christoph Hoffmann (FDP) und Petra Sitte (Linke) sowie der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), wollen die Einführung einer Widerspruchsregelung erneut vorantreiben. Gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode soll das Thema erneut ins parlamentarische Verfahren eingebracht werden.
Hohe Zustimmung zur Organspende in der Bevölkerung
aber nur 45 % besitzen einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung.
Diese Schieflage führt dazu, dass viele potenzielle Organspenden nicht realisiert werden. Eine Widerspruchsregelung könnte nicht nur die Zahl der gespendeten Organe erhöhen, sondern auch die Angehörigen entlasten, die oft in schwierigen Situationen eine Entscheidung treffen müssen.
Politische Unterstützung wächst
Die Initianten betonen, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für eine Reform wachse. Erstmals gebe es eine enge Zusammenarbeit mit dem Bundesrat, der einen ähnlichen Gesetzentwurf eingebracht hat.
„Unser Gesetzentwurf war nicht für die Katz“, sagte Sabine Dittmar (SPD) laut Deutschem Ärzteblatt am 10. Februar 2025. Die jüngste Sachverständigenanhörung im Gesundheitsausschuss am 29. Januar 2025 habe gezeigt, dass ein Paradigmenwechsel notwendig sei. „Zudem haben wir einige Punkte identifiziert, an denen wir nacharbeiten wollen.“ Dazu gehören insbesondere:
Die Phase der Nichteinwilligungsfähigkeit vor Eintritt des Hirntodes,
die Abläufe bei einer möglichen Organspende von Menschen ohne Angehörige.
Nächster Schritt: Gesetzesinitiative zu Beginn der neuen Legislaturperiode
Die Befürworter:innen der Widerspruchsregelung wollen ihren Gesetzentwurf gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode erneut in das parlamentarische Verfahren einbringen. Ihr Ziel ist eine grundlegende Reform der Organspende in Deutschland, um mehr Leben zu retten und das System effizienter zu machen.