Gesundheitsversorgung
Nephrologie

KfH-Nierenzentrum Lohr behandelt zukünftig weniger Dialysepatient:innen

Christiane Schönfeldt

20. Juni 2024 · 2 Min. Lesezeit

Die Suche nach einer ärztlichen Nachbesetzung für das KfH-Nierenzentrum Lohr ist seit geraumer Zeit erfolglos, so dass ab Juli 2024 nicht mehr alle Dialysepatient:innen vor Ort behandelt werden können. Die nephrologische Versorgung der betroffenen sechs Patientinnen und Patienten kann aber von den KfH-Nierenzentren in Bad Orb und Aschaffenburg übernommen werden.

„Der entscheidende Grund für die Absenkung der Dialysekapazitäten im KfH-Nierenzentrum Lohr ist der Fachärztemangel“ erläutert Sebastian Weidner, KfH-Geschäftsleiter Mitte/Süd. Im Rahmen des von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern erteilten Versorgungsauftrages sei das KfH verpflichtet, für die Dialyseversorgung in Lohr entsprechend der aktuellen Anzahl der Patient:innen dauerhaft zwei nephrologische Vollzeitstellen vorzuhalten. „Da es uns nicht gelungen ist, bis Ende Juni die zweite Stelle im ärztlich-nephrologischen Bereich dauerhaft nachzubesetzen, können wir nun in Lohr nicht mehr alle Dialysepatienten und -patientinnen behandeln“, resümiert Weidner. Das bedeutete konkret, dass sechs der insgesamt 39 mit der Dialyse behandelten Menschen künftig in die benachbarten KfH-Nierenzentren Aschaffenburg und Bad Orb wechseln müssten. „Wir habe mit den Betroffenen bereits gesprochen und tun alles dafür, dass sie sich auch in ihrem neuen KfH-Zentrum nach der Umgewöhnungsphase wohlfühlen“, bekräftigt Weidner. Der reibungslose Übergang der medizinischen Versorgung sei innerhalb des KfH-Netzwerkes problemlos sichergestellt. 

KfH-Standort Lohr bleibt erhalten

Mit der Reduzierung der Dialysekapazitäten ginge, so Weidner, ein geringerer Personalbedarf im ärztlich-nephrologischen Bereich einher, der mit den vorhandenen Kapazitäten gedeckt werden könne. „Damit haben wir die nephrologische Betreuung der verbleibenden Patient:innen im KfH-Nierenzentrum Lohr in der Dialyse und auch der Nephrologischen Sprechstunde sichergestellt“, freut sich Weidner. Alle Mitarbeitenden im nichtärztlichen Bereich könnten weiterhin im KfH-Nierenzentrum Lohr tätig sein. 

Zum Hintergrund: Bereits seit geraumer Zeit hatte der Fachkräftemangel sowohl im nephrologisch-ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich das KfH-Nierenzentrum Lohr vor große Herausforderungen gestellt: Bereits seit Anfang Februar 2024 konnten daher nur noch zwei Dialyseschichten (Mo/Mi/Fr) angeboten werden. Zum 30. April 2024 wurde darüber hinaus die Kooperation mit dem Klinikum Main-Spessart Lohr beendet, um mit den vorhandenen Personalkapazitäten zumindest den primären nephrologischen Versorgungsauftrag im ambulanten Bereich weiterhin erfüllen zu können.