1. Januar bis 30. April 2025
DIATRA-Redaktion
12. Mai 2025 · 3 Min. Lesezeit
Eurotransplant veröffentlicht jeden Monat die neuesten Statistiken, in denen die (kumulierten) Zahlen des laufenden Jahres mit denen des Vorjahres verglichen werden. DIATRA bereitet diese Zahlen verständlich und nachvollziehbar für die Öffentlichkeit auf. Bitte beachten, dass alle Zahlen aufgrund möglicher Nachmeldungen durch die Transplantationskliniken als vorläufig anzusehen sind.
Eurotransplant ist die Vermittlungsstelle für Organspenden in acht Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn). Alle Transplantationszentren, Gewebetypisierungslaboratorien und Krankenhäuser, die Organspenden durchführen, sind in die internationale Zusammenarbeit dieser Länder eingebunden.
(In Klammern = Zeitraum des Vorjahres 2024)
Im Zeitraum von Januar bis April 2025 wurden in Deutschland insgesamt 1.070 postmortale Organe transplantiert, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (977) einen deutlichen Anstieg bedeutet. Die meisten Transplantationen betrafen die Niere mit 491 Fällen (2024: 443), gefolgt von Lebertransplantationen mit 279 (2024: 248), Lungentransplantationen mit 170 (2024: 164) und Herztransplantationen mit 102 (2024: 98). Auch die Pankreastransplantationen nahmen leicht zu – von 24 im Vorjahr auf 28. Inselzelltransplantationen fanden hingegen nicht statt.
Die Zahl der postmortalen Organspender:innen in Deutschland stieg von 284 im Jahr 2024 auf 324 im aktuellen Jahr. Davon spendeten 246 Personen mehrere Organe, was einer Multiorganspenderquote von 75,9 % entspricht. Insgesamt konnten 754 postmortale Organe transplantiert werden – ebenfalls ein Zuwachs gegenüber den 685 Organen im Vorjahr. Die Entwicklung zeigt damit eine positive Tendenz sowohl bei der Spendenbereitschaft als auch bei der Anzahl tatsächlich genutzter Organe.
Trotz dieser Fortschritte bleibt der Bedarf an Spenderorganen hoch. Zum Stichtag 30. April 2025 standen in Deutschland 8.148 Menschen auf der Warteliste – etwas weniger als im Vorjahr (8.334), aber weiterhin eine sehr hohe Zahl im internationalen Vergleich.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Deutschland im ersten Drittel des Jahres 2025 mehr Organe transplantieren konnte als im Vorjahr, bei gleichzeitig leicht sinkenden Wartelistezahlen. Das ist eine ermutigende Entwicklung, reicht jedoch nicht aus, um den bestehenden Bedarf zu decken.




