Es wäre eine Zäsur, wenn im Dezember 2025 nach über 30 Jahren die letzte Ausgabe der Zeitschrift DIATRA erschiene. Das würde bedeuten, dass es trotz aller Anstrengungen nicht gelungen wäre, die Existenz des DIATRA-Verlags langfristig zu sichern. Ein wichtiger Partner für unser Anliegen – die Situation von Wartepatient:innen für eine Organspende zu verbessern – ginge damit verloren. Wenn alle Aufrufe zur Rettung des Verlags vergeblich bleiben, würde zugleich zeigen, wie wenig die Bedürfnisse einer großen Gruppe chronisch kranker Menschen hierzulande zählen.

Seit vielen Jahren spielt der DIATRA-Verlag eine zentrale Rolle in der Kommunikation, Aufklärung und Interessenvertretung rund um das Thema Organtransplantation. Als Mitglied unseres Bündnisses ist er unverzichtbar, um die nach wie vor unhaltbaren Zustände im Bereich der Organtransplantation öffentlich zu machen. Seine seriöse und fachkundige Berichterstattung zu allen damit verbundenen Belangen wird sowohl von den Betroffenen als auch von professioneller Seite hochgeschätzt.

Die Menschen auf der Warteliste für eine Organspende sind sehr krank und deshalb kaum in der Lage, sich Gehör zu verschaffen. Politisches Engagement ist in Deutschland jedoch bitter nötig. Der gemeinnützige Verlag hat einen großen Anteil daran, dass sich unsere Mitstreiter besser miteinander vernetzen können, indem er eine Plattform für den Austausch geschaffen hat. Von Patient:innen, ihren Angehörigen, aber auch Unterstützer:innen aus der Ärzteschaft und der Politik wird diese Möglichkeit rege genutzt.

Dennis M Stamm und Agata Stark haben den Verlag mit großem persönlichen Engagement und selbstlosem Einsatz zu einem der wichtigsten Medien für chronisch Kranke und medizinisches Fachpersonal aus den Bereichen Nephrologie, Transplantation, Diabetologie und Organspende gemacht. Dabei ist es ihnen gelungen, Information und Empathie überzeugend miteinander zu verbinden. Ihre kreativen Initiativen, die über redaktionelle Aufgaben deutlich hinausgehen, werden fortdauern und im Gedächtnis bleiben. So haben sie 2022 ein unverwechselbares Symbol für die Organspende in Deutschland etabliert. Auch das erste Mainzer Organ- & Gewebefestival im vergangenen Jahr war der Aufklärung über dieses Thema gewidmet.

Obwohl sie selbst nicht betroffen sind, ist es beiden immer ein Herzensanliegen, den Patient:innen eine Stimme zu geben und die Politik faktenbasiert wachzurütteln. Dieser Idealismus wird dringend gebraucht, aber finanziell leider kaum honoriert.